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Die Jugendgruppe der Johannes- Kepler- Sternwarte entdeckt drei weitere Asteroiden-Kandidaten

Asteroidensuche November 2021:  2021 UT95, 2021 VD16, 2021 VS77

Asteroidensuche May 2021: 2021 JM26,  2021 JS23

Asteroidensuche Oktober-November 2019: 2019 US23

 

 Asteroidensuche 2019: Von JKS9417 zu 2019 US23JKS9417 zu 2019 US23

Seit einigen Jahren beteiligt sich die Jugendgruppe der Johannes- Kepler- Sternwarte Weil der Stadt an der Suche nach Asteroiden. Asteroiden sind Gesteinsbrocken, die zu hunderttausenden zwischen Mars und Jupiter um die Sonne laufen. Bekannt sind da noch lange nicht alle. Der größte mit 1000km Länge ist der Zwergplanet Ceres. Die Asteroiden haben sich seit ihrer Entstehung vor 4,5 Milliarden Jahren wenig verändert. Außerdem gibt es auch Objekte, die der Erde nahe kommen können. Um solche kleinen Sonnenbegleiter, zu denen auch Kometen gehören, zu finden, wurde ein Suchprogramm aufgelegt, an dem auch Schulen und Sternwarten teilnehmen können.  Dazu werden vom Teleskop Panstarrs (Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System ), das auf Hawaii stationiert ist und eine Kamera mit großem Aufnahmechip enthält, Bilder für die teilnehmenden Auswertegruppen zur Verfügung gestellt. In Deutschland koordiniert das Haus der Astronomie in Heidelberg die Beobachtungskampagnen.

Zweimal im Jahr können die jungen Forscher mit dem Programm Astrometrica die Bilder auswerten. Dabei werden 4 Bilder eines Himmelsausschnitts, die im Abstand von 15 Minuten aufgenommen wurden, in einem Blinkkomparator verglichen. Die Sterne bewegen sich in dieser Zeitspanne nicht merklich. Aber Objekte wie Asteroiden oder Kometen nehmen im Vergleich zu den Sternen auf jedem Bild eine andere Position ein. Solche „hüpfenden“ Lichtpunkte gilt es zu finden und zu dokumentieren. Sie bekommen von den Suchern eine Bezeichnung, zum Beispiel JKS9417. Dies steht für Johannes Kepler Sternwarte, Jahr 2019, Gruppe 4, Objekt Nummer 17.  Beim Entdecken dieser wandernden Lichtpunkte ist der Mensch den Auswerteprogrammen überlegen! Die Auswerteprotokolle werden an das Minor Planet Center geschickt, das seinen Sitz in Cincinnati hat und mit der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zusammenarbeitet.

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Im Laufe der Zeit haben wir schon viele „hüpfende“ Objekte gemeldet. Aber keines davon war wirklich neu. Wenn ein solches Objekt aber innerhalb von 2 Wochen nach Entdeckung nochmals beobachtet werden kann und noch nicht bekannt ist, bekommt es vom Minor Planet Center eine vorläufig offizielle Bezeichnung und wird unter dieser geführt. Wenn genügend weitere Beobachtungen des Objekts vorliegen und die Bahn nach den Keplerschen Gesetzen bestimmt werden kann, dann dürfen die Entdecker dem Objekt einen Namen geben. Diese Nachbeobachtungen können allerdings Jahre dauern.

Teilnehmer der Jugendgruppe kommen in wechselnder Besetzung während der Beobachtungskampagnen auf die Sternwarte zum Auswerten. Dabei hatten Lucy und Martin Glück und konnten im November 2019 das Objekt  JKS9417  registrieren. Es hat nun die nächste Hürde genommen und wird vom Minor Planet Center unter  2019 US23   geführt. Nun hoffen wir, dass,  schneller als bei der Bahnbestimmung des Mars durch Johannes Kepler, die Bahn unseres Kandidaten gefunden und die Namensgebung vorgenommen werden kann.